Dienstag, 10. Mai 2005 

Brocken-Marathon vom 12.10.2002

 

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Brocken-Marathon vom 12.10.2002

 

Vorgeschichte

 

Vor dem diesjährigen Brocken-Marathon habe ich das erste Mal nach einem neuen Trainingsplan trainiert. Dabei habe ich anfangs sehr gute Fortschritte gemacht, später allerdings sind ein paar Trainingseinheiten ausgefallen. Trotzdem war ich in sehr guter Form. Deshalb wollte ich natürlich eine neue persönliche Bestzeit auf dieser Strecke laufen.

Bei den letzten Trainingsläufen hatte ich aber auch schon Schmerzen an der linken Seite knapp unterhalb der Hüfte bis hinunter in den Oberschenkel. Nach ein paar Tagen waren die Schmerzen aber wieder weg und auch als ich am Start stand, war ich beschwerdefrei.

Ein paar Nerven hat mir auch die Last-Minute-Organisation gekostet: Als ich deren Webseite am 1.10. aufgerufen hatte, habe ich festgestellt, das man überprüfen konnte, ob man angemeldet ist. Das habe ich auch gleich zweimal überprüft: 1. durch Angabe meines Nachnahmens und 2.  Durch Angabe von Postleitzahl und Geburtsjahr. Beides mit negativem Ergebnis. Deshalb hatte ich gleich eine eMail an den Veranstalter geschrieben. Als ich am 4.10. immer noch keine Antwort hatte, habe ich wieder deren Webseite aufgerufen und einen weiteren Versuch gestartet. Diesmal habe ich aber gleich alle 3 Felder auf einmal ausgefüllt. Und diesmal stand ich in der Meldeliste. Einen Tag später kam dann auch noch die Bestätigung per eMail. Gleichzeitig wurde auch angekündigt, das die Startkarte auch bald kommt. Am 10.10. (!) lag dann auch der Brief mit der Startnummer in meinem Briefkasten. Die übrigen Startunterlagen müßte ich mir dann am Freitag im wunderschönen Wernigeroder Rathaus abholen, was ich auch tat.

Ein weiterer wichtiger Punkt: Ich hatte letztes Jahr für diesen Zeitraum 6 Tage Urlaub angemeldet, der jedoch nicht genehmigt wurde. Da ich als Schichtarbeiter an diesem Wochenende aber ohnehin frei hatte, habe ich aber trotzdem teilgenommen. Dafür bin ich am Donnerstag nachmittag aufgestanden. Abends bin ich dann zur Nachtschicht gefahren. Ausgerechnet diese Nacht hatte ich besonders viel zu tun. Ich war die ganze Nacht auf den Beinen. Um kurz nach 7:00 Uhr am Freitag morgen war ich dann wieder zu Hause und um kurz vor 9:00 Uhr bin ich mit dem Zug weitergefahren nach Wernigerode. Dort bin ich zuerst zur Jugendherberge. Danach habe ich meine Startunterlagen abgeholt. Abends bin ich gegen 21:00 Uhr ins Bett und bin auch gleich eingeschlafen. Vor 2 Jahren, vor meinem ersten Brocken-Marathon konnte ich überhaupt nicht schlafen.

 

 

Samstag: Der Lauf

 

Um 5:30 Uhr aufgestanden und gefrühstückt. Ein Blick aus dem Fenster verriet nichts überraschendes: Die Scheiben der Autos waren alle weiß. Frostwetter. Gegen 7:30 Uhr war ich dann draußen und habe mich selbst noch einmal davon überzeugt, das es wirklich Arschkalt ist. Daraufhin habe ich doch etwas mehr angezogen, als ich eigentlich beabsichtigt hatte.

Um 8:30 Uhr bin ich losgegangen zum Start und habe mich noch 10 – 15 Minuten warmgelaufen. Dann war es auch schon Zeit den Trainingsanzug auszuziehen, etwas zu trinken und an den Start zu gehen. Auf dem ersten Kilometer bin ich noch ausgebremst worden. Aber ab Kilometer 2 bin ich dann mein eigenes Tempo gelaufen. Den Puls habe ich zunächst immer zwischen 155 und 160 gehalten. Die ersten 8 Kilometer waren etwas wellig. Gerade richtig zum Einlaufen. Dann ging es aber 11 Kilometer lang nur noch bergauf. Zunächst ganz allmählich, ab ca. Kilometer 11,5 wurde es das erste Mal aber steil. Nachdem es anfangs bedeckt war, kam nach etwa 13 Kilometern sogar die Sonne raus und man konnte einen schönen Blick auf den Brocken werfen. Da hat der Lauf richtig Spaß gemacht. Zwischen Kilometer 14 und 16 war der Weg recht steinig, was mir aber nichts ausgemacht hat.

Direkt hinter dem 16 km – Schild kam dann eine scharfe Linkskurve und etwa auf Höhe der Baumgrenze begann dann der berühmte Kolonnenweg. 3 Kilometer löcherige Betonplatten mit bis zu 25% Steigung! Teilweise war auch etwas Eis auf dem Weg. Und hatten wir eben noch Rückenwind, so war es jetzt zumeist Gegenwind.  Bei – 3°C war der natürlich eisig und teilweise so heftig, das ich kaum atmen konnte. Ich bin aber weiterhin gelaufen, wenn ich auch um die 9 Minuten pro Kilometer benötigt habe.

Nach etwa 2 Stunden war ich auf dem Gipfel. Ca. 1 – 2 Minuten schneller als vor zwei Jahren. Und das obwohl ich mit deutlich niedrigerer Herzfrequenz gelaufen war. Im Prinzip war also alles bestens. Vor 2 Jahren habe ich mich auf dem Gipfel großartig gefühlt und gleich mit voll Karacho den Berg hinunter gestürzt (4:00-4:15 min/km). Diesmal habe ich es auch versucht, meine Beine waren aber schon recht müde. Ich war deshalb deutlich langsamer und habe die Hoffnung auf eine neue Bestzeit sehr schnell begraben. Trotzdem bin ich zunächst noch einigermaßen schnell weiter gerannt. Ab ca. Kilometer 26 bekam ich dann allerdings wieder die Schmerzen, die ich während der letzten Trainingsläufe auch schon hatte. Bis Kilometer 28 wurden sie dann noch schlimmer. Deshalb habe ich das Tempo rausgenommen und bin im Schongang weiter gelaufen. Ich hatte aber noch so viel Ehrgeiz, das ich die Steigung  zwischen Kilometer 32 und 33 durchgelaufen bin. Erst bei der letzten kurzen Steigung (ca. Kilometer 37,5) bin ich ein paar Schritte gegangen. Und an allen Verpflegungspunkten. 4 Kilometer vor dem Ziel stand jemand, der die Läufer gezählt hat. Mir hat er laut eine 304 zugerufen. Damit war ich ja immer noch ganz gut dabei. Damit das auch so bleibt, habe ich das Tempo jetzt doch noch mal etwas verschärft. Nach 35 Kilometern hatte ich mir schon eine Endzeit von ca. 4:10 Stunden ausgerechnet. Mit meinen selbstgestoppten 4:05:06 Stunden bin ich dann doch noch etwas schneller gewesen. Zur Belohnung gab es im Ziel keine Medallie, sondern eine Brockenhexe!

Nach dem Zieleinlauf bin ich dann sofort ins Umkleidezelt und habe mir erst einmal trockene Klamotten angezogen und habe mich noch etwas ausgeruht. Dabei habe ich dann mitbekommen, wie eine äußerst attraktive Frau sich ebenfalls umgezogen hat. Dabei hat sie sich auch noch in aller Ruhe gründlich abgetrocknet. Dadurch war der Tag dann doch noch gerettet!

Danach habe ich mir noch eine Kartoffelsuppe und 0,3 l Hasseröder Bier (beides umsonst) abgeholt. Weil ich aber gefroren habe und man mir auch schon gesagt hatte, das ich schlecht aussehe, bin ich dann aber gleich zurück zur Jugendherberge (ca. 500 m) und habe in aller Ruhe geduscht.

 

 

Fazit:   

 

Auch wenn dieser Lauf mir nicht ganz so viel Spaß gemacht hat, wie vor 2 Jahren, war ich wohl nicht zum letzten Mal dabei. Es ist einfach eine wunderschöne Strecke. Der Lauf hat eine familiäre Atmosphäre und ist alles in allem sehr gut Organisiert, wenn auch teilweise Last Minute. Und mit 15 € Anmeldegebühr ist er auch recht günstig. Man hat zwar längst nicht so viele Zuschauer wie bei einem Stadtmarathon, teilweise wird man aber von Wanderern oder kleinen Grüppchen frenetisch angefeuert.

Als Verpflegung gab es Unterwegs, und auch im Ziel eine sehr große Auswahl:

Apfel- und Bananenstücke, kleine Stücke eines Schokoriegels, Pfefferminzbonbons, Wurstbrote, Wasser, warmen Tee und Schleim, Isogetränke und Vita Malz! Es war also für jeden etwas dabei. Und ich habe auch so ziemlich alles probiert.

 

V. Heißenbüttel

Hier jetzt noch meine Herzfrequenzkurve mit den Zwischenzeiten. 2 Kilometerschilder habe ich leider übersehen. Weil sich die Uhr mit Handschuhen nicht so gut bedienen läßt, habe ich den Knopf zur Zwischenzeitnahme öfters auch etwas zu spät gedrückt.

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