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20. Hamburg-Marathon am 24.4.2005
Mein Ziel war mal wieder klar: Meine Uralt-Bestzeit (3:18:40 Stunden / Berlin 1998) deutlich zu verbessern. In Hamburg war ich bisher allerdings immer länger
als 3:20 Stunden unterwegs. Meine 3 schnellsten Marathons bisher war ich immer in Berlin gelaufen. Hamburg liegt mir wohl einfach nicht so. Deshalb musste ich zu drastischen Maßnahmen greifen: Ein
Greif-Trainingslager vom 13.-27.3.. Darüber habe ich ja einen recht langen Bericht geschrieben. Im Trainingslager habe ich mich auch stark verbessert. Allerdings hatte ich auch eine Erkältung aus der Türkei
mitgebracht. Deshalb habe ich zunächst fast nur kurze und langsame Läufe gemacht. Von der von Greif versprochenen Trainingslagerdepression habe ich dadurch auch nichts gemerkt. Als die Erkältung sich langsam
verzog, ging mit ihr leider auch gleich meine Motivation. Deshalb sind meine Läufe auch weiterhin relativ kurz und langsam geblieben. Als Streakrunner bin ich aber weiterhin täglich gelaufen. Erst in der
Marathonwoche habe ich dann wieder einigermaßen normal trainiert. Da ich am Wochenende nicht zum letzten langen Lauf gekommen war und ich unbedingt vor dem Marathon noch einen machen wollte, bin ich am Montag, den
18.4. noch 29 km gelaufen. Am Mittwoch habe ich dann 5 x 1000 m Tempogefühlsintervalle gemacht. Dabei war ich etwas schneller als geplant. Mein Puls war dabei aber trotzdem recht niedrig. Das deutete ich immerhin
als gutes Omen. Von Donnerstag bis Sonntag habe ich dann nur noch sehr kurze regenerative Läufe gemacht.
Am Sonntag bin ich dann eher widerwillig um 5:30 Uhr aufgestanden. So früh morgens, besonders wenn ich noch im Bett liege, habe ich nie Lust zum Laufen. Auf
den Marathon wollte ich dann aber doch auch nicht verzichten. Da ich am Abend vorher schon vieles vorbereitet hatte, hatte ich jetzt sogar noch etwas Zeit, mir am Computer ein paar Belek-Bilder anzusehen. Pünktlich
um kurz vor 7:00 Uhr war ich dann aber auf dem Lüneburger Bahnhof. Bloß der IC, den ich eigentlich nehmen wollte, war nicht da. Für den waren 60 Minuten Verspätung angesagt. Deshalb bin ich erst um 7:28 Uhr mit
einem Metronom (Regional-Expreß) gefahren. Weil ich dann relativ spät erst in den Messehallen war, habe ich weder Foris des Berlin-Marathon-Forums, noch welche von laufen-aktuell getroffen.
Ich stand aber pünktlich in meinem Startblock A schwarz. Nach dem Startschuß, den ich überhaupt nicht gehört habe, habe ich dann genau 3:24 Minuten bis
zur Startlinie gebraucht. Es war zwar sehr eng, ich konnte aber trotzdem in etwa mein Wunschtempo laufen. Der erste Kilometer war nach 4:52,7 Minuten zu ende. Danach bin ich 2 km in 9:30,1 Minuten und
Durchschnittspuls 148 gelaufen und weitere 2 km in 9:18,4 Minuten (150) gelaufen. Nachdem es zu Beginn überwiegend leicht bergauf ging, durfte ich auf Kilometer 6 bergab laufen: 4:25,3 Minuten bei Puls 149. Danach
ging es dann aber allmählich wieder etwas bergauf: Kilometer 7 in 4:34,7 Minuten (150) und Kilometer 8 in 4:37,1 Minuten (154). Eigentlich wollte ich anfangs bloß 4:40 min/km laufen, war also schon etwas zu
schnell. Aber weil der Puls dabei immer noch relativ niedrig war, habe ich mich nicht gebremst. Auf der Elbchaussee, etwa bei Kilometer 7 bin ich von einem Schwarzen in einem irren Tempo überholt worden. Das muß
wohl ein Topläufer gewesen sein, der den Start verpasst hat. Allerdings habe ich ihn in der Ergebnisliste nicht gefunden. Er hat wohl aufgegeben. Kilometer 9, wieder bergab, endete nach 4:26,8 Minuten (154) auf dem
Dixi. Nach 1:15,9 Minuten ging es dann aber wieder weiter. Danach bin ich eher noch einen Tick schneller gelaufen, als vorher. Kilometer 10 in 4:26,4 (151). Auf den nächsten beiden Kilometern ging es runter an die
Elbe. Das machte sich auch in der Zeit bemerkbar: 2 km in 8:41,5 Minuten (154). Auf den nächsten 12 Kilometern war die Strecke dann relativ eben. Die Kilometerzeiten pendelten sich allmählich bei unter 4.30
Minuten ein, während die Herzfrequenz langsam anstieg. Kurz nach dem Tunnel, nach etwa 15 km sah ich zum ersten Mal das Groupie-Team von laufen-aktuell. Allerdings sahen wir uns erst im letzten Moment. Das Feld war
doch noch sehr dicht zusammen. Da war ich auch noch sehr leichtfüßig unterwegs. 5 km weiter merkte ich doch schon eine gewisse Anstrengung. Der Puls war da auch schon bei 160. Ich wollte das Tempo von knapp 4:30
min/km aber so lange es ging weiter laufen. Und es ging zunächst noch ganz gut. Der erste HM war nach 1:36:52 Stunden zu Ende. Da dachte ich mir noch: “Den zweiten ohne Dixipause in der gleichen Zeit und ich bin
zufrieden.
Auf Kilometer 25 ging es dann wieder etwas stärker bergauf, was sich auch gleich wieder in der Zeit bemerkbar machte: 4:38,4 Minuten (164). Danach ging es
dann aber eben und sogar etwas bergab normal weiter: 4:29,7; 4:24,8; 4:24,5 Minuten (163, 165, 167). Mein schnellster Kilometer war der 29.: 4:20,0 Minuten (168). Nachdem ich die ganze Zeit den Puls nicht beachtet
hatte, bin ich bei diesem Wert jetzt doch etwas erschrocken. Ganz so hoch ist er beim Marathon normalerweise auch nicht. Allerdings schien die Sonne doch ganz schön heftig, auch wenn die Temperatur bloß bei ca. 10
– 15°C lag. Eigentlich ideales Marathonwetter. Auch der Wind hielt sich in Grenzen. Nur gelegentlich blies er mal etwas heftiger.
Kurz nach Kilometer 30 bin ich dann angehalten und ein paar Schritte gegangen, um einen Becher Ultra-Buffer und etwas Wasser hinterher zu trinken. Da fiel das
Weiterlaufen schon etwas schwerer als nach 9 km. Der Kilometer war mit 4:46,2 Minuten (165) auch merklich langsamer. Auch noch bemerkenswert: Kilometer 33 in 4:43,8 Minuten (171) und Kilometer 34 in 4:15,4 Minuten
(173). Da die Strecke relativ eben ist und ich gleichmäßig meinen Rhythmus weiter gelaufen bin, muß das 33 km-Schild falsch gestanden haben. Aber das ist meines Wissens nach bereits seit zig Jahren so.
Mittlerweile war schon eine deutliche Ermüdung der Beine zu spüren. Nachdem ich bisher fast bloß meine Kilometersplits beachtet hatte, habe ich jetzt in
erster Linie meine Gesamtzeit betrachtet und angefangen zu rechnen: Würde es reichen, wenn ich jetzt mit einem 5er-Schnitt weiter laufen würde? Das wäre immerhin nicht ganz so anstrengend. Zunächst musste ich
die Frage allerdings verneinen. Was mich aber noch aufbaute: Ich war seit Beginn des Rennens quasi nur am Überholen. Auch nach 35 km noch. Kurz vor der 35 km-Marke habe ich sogar Frieda Harms vom ForumTeam
überholt. Sie war zwar nicht ganz mit ihrer Leistung zufrieden, am Ende aber immerhin noch 3. ihrer Altersklasse.
Auf den letzten Kilometern wurde es noch einmal richtig hügelig, zumindest für Hamburger Verhältnisse. Kilometer 36, mehr bergauf als bergab in 4:37,2
Minuten (173). Kilometer 37, mehr bergab als bergauf in 4:33,2 Minuten (175). Kilometer 38 und 39, die Rothenbaumchaussee, fast nur bergauf: 4:40,2 und 4:56,8 Minuten (176, 175). Auf Kilometer 40 ging es dann zwar
wieder gut bergab, aber meine Beine wollten nicht mehr wirklich: 4:38,5 Minuten (175). Auf Kilometer 41 ging es zunächst auch noch etwas bergab, dann begann aber der letzte Anstieg. Hier stand auch wieder die
laufen-aktuell-Groupie-Truppe. Nach deren Aussage soll ich sogar noch ganz frisch ausgesehen haben. Ich habe ihnen voller Optimismus auch noch zugerufen, daß es ganz gut für mich aussieht. Für den Kilometer habe
ich zwar 5:10,9 Minuten bei Puls 176 gebraucht, aber jetzt war ich mir schon sicher, mein Ziel zu erreichen. Kilometer 42 ging zunächst auch noch ein ganzes Ende bergauf, bevor es wieder eben wurde: 5:05,6 (177).
Auf den letzten 195 m habe ich trotz müder Beine das Tempo noch mal etwas angezogen und meinen Puls bis auf 181 (Hfmax 191) hochgetrieben: 46,8 Sekunden bei einem Durchschnittspuls von 178.
Am Ende hat sich sogar meine Hoffnung, die ich bei der Halbzeit hatte erfüllt: Mit 1:36:55 Stunden war die zweite Hälfte nur 3 Sekunden langsamer als die
erste. Insgesamt war ich mit 3:13:47 Stunden 1251. bzw. 324. in meiner Altersklasse. Ich habe meine 6,5 Jahre alte Bestzeit um 4:53 Minuten verbessert und bin damit deutlich unter 3:15 Stunden geblieben. Oder anders
ausgedrückt: Ich bin voll zufrieden mit diesem Lauf.
Lüneburg, den 26.4.2005 V. Heißenbüttel
Nummer Zeit Zwischenzeit HF Max Drs Min Strecke min/km
1. 0:04:52,7 0:04:52,7 143 145 138 115 0 0:00
2. 0:14:22,8 0:09:30,1 153 153 148 137 0 0:00
3. 0:23:41,2 0:09:18,4 152 155 150 137 0 0:00
4. 0:28:06,5 0:04:25,3 149 155 149 130 0 0:00
5. 0:32:41,2 0:04:34,7 153 153 150 144 0 0:00
6. 0:37:18,3 0:04:37,1 153 158 154 150 0 0:00
7. 0:41:45,1 0:04:26,8 156 157 154 128 0 0:00
8. 0:43:01,0 0:01:15,9 120 156 133 116 0 0:00
9. 0:47:27,4 0:04:26,4 157 157 151 116 0 0:00
10. 0:56:08,9 0:08:41,5 151 158 154 143 0 0:00
11. 1:00:41,1 0:04:32,2 159 160 156 150 0 0:00
12. 1:05:09,8 0:04:28,7 158 159 157 154 0 0:00
13. 1:14:05,8 0:08:56,0 160 164 156 132 0 0:00
14. 1:18:45,8 0:04:40,0 160 161 159 156 0 0:00
15. 1:23:08,8 0:04:23,0 142 161 157 142 0 0:00
16. 1:27:36,7 0:04:27,9 159 161 158 141 0 0:00
17. 1:32:01,2 0:04:24,5 156 164 160 150 0 0:00
18. 1:36:29,8 0:04:28,6 161 163 160 154 0 0:00
19. 1:40:54,4 0:04:24,6 161 166 162 160 0 0:00
20. 1:45:23,3 0:04:28,9 163 164 160 141 0 0:00
21. 1:49:47,0 0:04:23,7 165 166 165 162 0 0:00
22. 1:54:25,4 0:04:38,4 162 167 164 161 0 0:00
23. 1:58:55,1 0:04:29,7 165 166 163 147 0 0:00
24. 2:03:19,9 0:04:24,8 166 167 165 162 0 0:00
25. 2:07:44,4 0:04:24,5 168 168 167 166 0 0:00
26. 2:12:04,4 0:04:20,0 168 170 168 167 0 0:00
27. 2:16:38,6 0:04:34,2 168 169 168 166 0 0:00
28. 2:21:24,8 0:04:46,2 168 170 165 143 0 0:00
29. 2:25:53,9 0:04:29,1 171 171 169 167 0 0:00
30. 2:30:37,7 0:04:43,8 172 172 171 170 0 0:00
31. 2:34:53,1 0:04:15,4 173 174 173 170 0 0:00
32. 2:39:20,4 0:04:27,3 176 176 174 171 0 0:00
33. 2:43:57,6 0:04:37,2 173 177 173 162 0 0:00
34. 2:48:30,8 0:04:33,2 174 177 175 173 0 0:00
35. 2:53:11,0 0:04:40,2 177 179 176 173 0 0:00
36. 2:58:07,8 0:04:56,8 174 179 175 160 0 0:00
37. 3:02:46,3 0:04:38,5 177 177 175 173 0 0:00
38. 3:07:57,2 0:05:10,9 177 178 176 173 0 0:00
39. 3:13:02,8 0:05:05,6 177 179 177 175 0 0:00
40. 3:13:49,6 0:00:46,8 181 180 178 176 0 0:00
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